Schweineregatta | 20.08.2022

Mal wieder Schwein gehabt

Das könnte sich so manch einer ...

... oder eine nach der zweiten Wettfahrt der Schweineregatta am vergangenen Wochenende gedacht haben.

Zum einen, weil das Wetter trotz einiger Regenschauer mitspielte und zum anderen, weil am Ende bei ungleichen Winden trotzdem zwei Wettfahrten gefahren wurden. Somit knüpfte das Verhalten des Windes, nahtlos an die Bedingungen während der European Championship, in der Bootsklasse Europe, in den vorherigen Wochen, an.

Diese traditionelle Regatta trägt nicht ohne Grund seinen Namen und begann mit der obligatorischen Vorbereitung des Schweins. Mit Hilfe von Dirk Köhn und den beiden Heitmann-Brüdern, Glen und Knut, und einigen zusätzlichen Helfern wurde bereits am Freitagabend das Schwein aufgespießt und für den Samstagmorgen präpariert. Am Morgen des 20.08.2022 wurde der Seglerhafen von den köstlich duftenden Gerüchen des am Spieß drehenden Schweines umhüllt. Somit war auch den letzten Wassersportler:innen im Hafen klar, dass die diesjährige Schweineregatta bevorstünde.

Pünktlich zur Steuermannsbesprechung um 13:30 Uhr versammelten sich alle Mitsegler:innen vor der Bootshalle und lauschten den Hinweisen des Wettfahrtleiters Peter Stark. Anschließend segelten alle Besatzungen mit ihren Segelbooten bis in die Gnever Bucht. Dort wurde die erste Wettfahrt gestartet. Bei recht schwachen Winden versuchten die 34 Segelboote einen guten Platz an der Startlinie zu ergattern. Kurz nach dem Start stellte sich heraus, dass der Wind um einige Grad gedreht hat. Nun ließ der Wind eine gewisse Konstanz vermissen und war kaum noch spürbar. Ein kurzer Regenschauer überraschte die zuvor in Sonne gebadeten Crews auf den Booten und brachte die Belegschaft um Wettfahrtleiter Peter Stark auf dem Zielschiff kurzzeitig durcheinander, sodass zwei in Führung liegende Schiffe ohne die Rundung der ausgelegten Tonne durch das Ziel gingen. Nach den zwei vermeintlichen Zieldurchgängen blieben zwar Fragezeichen bestehen, wurden aber direkt von den jeweils weitersegelnden Booten in Luft aufgelöst, indem diese die gelbe Tonne rundeten und dann vor dem Wind ins Ziel fuhren. Die „Tyrann“, gefolgt von den drei Projections 762 (in der Reihenfolge: „Pink Gin“ , „White Lightning“ und „Radio Star“) belegten die vier ersten Plätze.

Kurz nach dem Zieldurchgang des letzten Segelschiffes wurde auch schon die zweite Wettfahrt gestartet. Mit mehr Motivation und teilweise dicht gedrängt segelten die Boote die Startlinie entlang und versuchten beim Ertönen des Signals die Linie zu passieren. Einige taten dies anscheinend zu früh, denn vom Startschiff ertönte das akustische Zeichen für einen Einzelrückruf. Im guten Glauben und in vollkommener Überzeugung fuhren alle weiter. Mitunter könnte diese Sturheit auf die immer höher werdenden Rauchschwaden, die eindeutig von Land kamen, zurückzuführen sein. Denn allen wurde klar, die Ersten werden nicht die Letzten am Schwein sein. In der zweiten Wettfahrt fuhren die Segelboote einen Up and Down Kurs und segelten am Wind zur ersten Tonne in Luv und vor dem Wind zur zweiten Tonne in Lee. Ein reges Treiben entwickelte sich auf dem überschaubaren Kurs und verlangte eine gewisse Nervenstärke ab. Da der Downwind wie üblich ohne Spinnaker gesegelt wurde sah man die Segler:innen in hoher Bereitschaft, um das Boot mit dem Wind von hinten möglichst schnell zu machen. Die „Maxperience“ konnte als Sieger das zweite Rennen für sich entscheiden. Die Rauschwaden des mittlerweile knusprigen Schweines verdrängten nach der zweiten Wettfahrt vollkommen den schwachen bis mäßigen Wind und machten die Durchführung einer letzten Wettfahrt unmöglich. Möglicherweise ein Signal von Knut und Glen, dem Peter als Wettfahrtleiter nachkam und die Boote in den Hafen schickte.

An Land konnten dann alle ein paar köstliche Stücke vom Schwein essen und reichlich Kaltgetränke zu sich nehmen. Die Siegerehrung war wie bereits in den Jahren zuvor, ein besonderes Highlight der „Schweineregatta“. Durchgeführt von Peter Stark und kommentiert von Dirk Köhn entwickelte sich diese auch in diesem Jahr zu einem Feuerwerk der Worte über die einzelnen Boote mit samt Besatzungen. Manche wurden im Seglerverein willkommen geheißen, andere bekamen Hinweise für zukünftige Segelrennen und doch konnten alle am Ende des Tages insgesamt behaupten: „Schwein gehabt!“.

Mit Seglergrüßen Pink Gin

Lutz Ackermann

 

Ergebnisse

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