... wurde ich freitags vor dem Ribnitzer Küstencup (05./06.Sep.) beim Verzurren meines Bootes im heimischen Garten von einem Nachbarn gefragt. Angesichts der Tatsache, dass wir bereits Anfang September haben, zumindest keine unberechtigte Frage. Dennoch etwas verdutzt erwiderte ich, dass es für mich gerade erst der Saisonauftakt ist. Der pandemische Hintergrund ist hinlänglich bekannt.
So ging es Samstag früh auf zum Saaler Bodden. Für gewöhnlich eine sehr nette Ranglistenveranstaltung für Cadets, Europes und Finns. In diesem Jahr war es für die Europes aufgrund vieler Terminverschiebungen und -Überschneidungen zugleich die offene Landesjugendmeisterschaft für MV.
Im letzten Jahr selbst noch Rookie in der Europe-Szene und zusammen mit Ralf als alleinige Röbeler Vertretung unterwegs, erfreuen wir uns seit diesem Jahr an einer regelrechten RSVM-Flotte mit bis zu sieben Booten. An diesem Wochenende waren allein sechs auf den Regattabahnen im Norden unterwegs, um den Verein zu repräsentieren. Neben den beiden KiWo-Fahrern Anne-Lene und Martin spielten Karl, Ralf, Carsten und ich beim Küstencup auf.
Für mich ohne Training und offensichtlich ohne Kondition bei guten 3-5 Windstärken eine sehr herausfordernde Aufgabe, wie sich zeigen sollte. Ich habe in den sechs Wettfahrten nie wirklich in meinen Rhythmus gefunden und für mich nur in Ansätzen gute Aktionen ersegeln können. Ich weiß zumindest, was ich bis zur Deutschen Meisterschaft Mitte Oktober in Schwerin noch zu tun habe. Am Ende stand somit ein enttäuschender 16. Platz von 23 Startern.
Auch nicht einfach bei diesen Bedingungen hatte es Karl, der seine erste Europe-Regatta echt gut meisterte, sich aus meiner Sicht einige gute Zweikämpfe geliefert hat und zum Ende sogar noch steigern konnte - Platz 15 und Platz 5 in der U20-Wertung.
Mit Carsten hatten wir einen weiteren Europe-Neuling am Start. Nach eigener Aussage kam er schwer in Tritt, steigerte sich und seinen Trimm aber im Laufe des Wochenendes und belohnte sich mit dem 5. Gesamtplatz.
Das Maß aller Dinge aber war Ralf - zumindest am Samstag. Wäre ihm nicht im dritten Rennen kurz vor der letzten Tonnenrundung durch Materialermüdung der Niederholer quasi „weggeschäkelt“, hätte er am Ende des Tages wahrscheinlich mit einer minimalen Ausbeute von 3 Punkten aus drei Rennen dagestanden. So aber wurde es am Sonntag noch einmal spannend und mit zwar nicht ganz so souveränen aber immernoch guten drei Wettfahrten sicherte sich Ralf hochverdient den hauchdünnen Gesamtsieg - Herzlichen Glückwunsch!
Alles in allem war es ein lehrreiches und vor allem schönes Segel-Wochenende mit ordentlichen Windbedingungen, bei denen wir endlich wieder um die Tonnen gefahren sind. Etwas merkwürdig fühlt es sich nun an, auf den schon bevorstehenden Saisonausklang zu schauen. Mit Vorfreude blicke ich gerade deshalb auf die noch verbleibenden Veranstaltungen und wünsche uns allen noch reichlich schöne, gesunde Segeltage in diesem Jahr.
Godewind - Ahoi!
Fabian - GER 117