Schweineregatta | 22.08.2020

Endlich wieder Vereinsleben erleben!

Wer hätte gedacht ...

... das die erste RSVM-Regatta der Saison 2020 am 22.08. stattfinden würde?

Was eher wie ein Scherz klingt, wurde in der gegenwärtigen Situation tatsächlich Wirklichkeit. Umso schöner, dass die Mitglieder des Röbeler Segler-Verein „Müritz“ in diesem Jahr nicht auf die traditionelle Schweineregatta verzichten mussten.

Unter bestmöglicher Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln, haben die erfahrenen Veranstalter mithilfe von vielen – desinfizierten – Händen diese Herausforderung angenommen und mehr als erfolgreich gemeistert! Pünktlich um 13.31 Uhr konnte das Wettfahrtleiterteam um Peter und Dirk mit den Erläuterungen zu den bevorstehenden drei Wettfahrten starten. Genauso pünktlich kam auch das angesagte Unwetter und sorgte für einen erfrischenden Sommerregen und die nötige Abkühlung, um danach entschlossen auf die Boote zu steigen und den ersten Start ins Visier zu nehmen.

Wir – das junge und wild entschlossene Team des R-Bootes GER 737 – hatten bereits ein ganzes Jahr auf diesen Moment gewartet und im Vergleich zur Vorjahresvorbereitung kontinuierlich trainiert, um den Erfolg von 2019 mindestens wiederholen zu können. Zusätzlich dazu wurden enorme Bemühungen und finanzielle Summen aufgewendet, um wieder mit vier Wanten ausgestattet und nahezu perfekt vorbereiteten Sportgerät an den Start zu gehen.

Nachdem die Unwetterfront vorbeigezogen war, war es das vorerst auch mit dem Wind. Entschlossen und mit dem nötigen Optimismus wurde dann aber in der Gnever Bucht zum ersten Start „angehupt“. Alle waren da, nur der Wind hatte den Start verpasst. Egal – wir hatten das Ziel vor Augen!

Insgesamt 31 Boote unterschiedlichster Klassen machten sich auf den Weg, um das Ziel auf der Müritz vorm Nitschow zu erreichen. Viele segelten sportlich um den Sieg, einige badeten freiwillig während sie „segelten“ und wir trainierten das erste Mal in dieser Saison gemeinsam auf unserem Rennschiff. Als wir dem Ziel immer näher kamen und den ein oder anderen Wettstreiter hinter uns ließen (Tendenz steigend) wurde die Wettfahrt abgebrochen. Glück gehabt: alles auf Anfang.

An der Startlinie angekommen, ließen wir keine Minute verstreichen, um weiter zu optimieren: Das gute alte Großsegel wurde aus dem Schrank geholt. Wir waren höchst motiviert und die Konkurrenz machte große Augen als sie das matt leuchtende Plakotex-Logo erkannten!

Die Startzeit lief, der Platz an der Linie wurde enger, der Ton und die Bedingungen wurden rauer und auf ging es in die zweite Runde. Bei Böen bis zu 18 Knoten beschwerte sich nun keiner mehr über fehlenden Wind und auch die Badehosen wurden wieder weggepackt. Zusammengefasst: Wir kamen ins Ziel. Mit – gefühlt – vielen Schiffen hinter uns, fokussierten wir uns schon auf die nächste Wettfahrt. Gelernt ist eben gelernt.

Der nächste Start war sicher einer der sehenswertesten in der Vereinsgeschichte. So manch einer konnte den überschüssigen Meter Abstand zu den Gegnern kaum ertragen und nutzte wirklich jede Lücke, um möglichst gut ins letzte Rennen zu starten. Manch ein anderer wählte direkt nach dem Start jedoch auch gänzlich unkonventionelle Wege und zog etwas mehr Aufmerksamkeit auf sich als er vielleicht wollte. Anscheinend mit Erfolg und ohne Loch im Boot. Viele spannende Wendemanöver, einige schwindelerregende Privatböen und ein hart umkämpften Zieleinlauf später, fand der erste RSVM-Regattatag in 2020 sein Ende. Etwas verwundert und mittlerweile perfekt eingespielt, mussten wir feststellen, dass nach der Schweineregatta gleichzeitig auch vor der Schweineregatta ist und wir die Ziele fürs nächste Jahr nun klar definieren konnten. Aus taktischen Gründen teilen wir diese dann erst bei der nächsten Auflage mit.

Kurz: Ein wenig Spaß muss sein!

Später an Land wurde schnell klar, dass es für einen perfekten Segeltag nicht mehr braucht als ein gemeinsames Ziel, einige bekannte Gesichter und Traditionen die gepflegt werden wollen. So standen den hungrigen und entkräfteten Seglern die gewohnten Akteure weltmeisterlich zur Seite, um das wirklich perfekte Schwein am Spieß zu servieren. Trotz der hohen Hitze und den notwendigen Erfordernissen entsprechend, mit Mund-Nasen-Schutz bekleidet, um allen einen ersten schönen gemeinsamen Abend in dieser Saison ganz im Zeichen der Seglergemeinschaft zu ermöglichen. Herzlichen Dank dafür! 

Glückwunsch an das Gerald Schnell(-ste) Boot im Feld samt seiner Crew und an das drei Generationen-Team der Familie Schulz zum Gewinn der roten Laterne.
"Die Letzten werden die Ersten sein!"

Und ja, sogar das Wetter spielte mit. Im wahrsten Sinne des Wortes – Schwein gehabt!

 

Goode Wind – ahoi!

Das "Dream"-Team von der GER-737



Ergebnisse 
| Fotos: © Fam. Maibaum