2. SEGELBUNDESLIGA | 21.-23.Jul 2018

3. Spieltag in Travemünde

„Wiedermal ernüchternd“ …

… muss man leider sagen, wenn man sich das Ergebnis dieses Spieltags ansieht. Dieses Mal stand es schon im Vorfeld unter keinem guten Stern, denn unser langfristig geplanter Steuermann Max Wilken musste unmittelbar vorm Spieltag passen, sodass wir kurzfristig einen Crewwechsel vornehmen sowie mit den geplanten Positionen an Bord rotieren mussten - keine optimale Vorbereitung für die drei Tage auf der Ostsee vor Travemünde.

So ging es mit Carsten, Detlef (noch einmal besten Dank für deinen spontanen Einsatz - auch an Anke!), Toni und mir (Fabian) am 3.Spieltag zum ersten Nord-Event in dieser Saison. Nachdem wir in den ersten beiden Rennen am Samstag zwar ergebnistechnisch nicht gut in die Wettfahrtserie gestartet sind, aber ein gutes Gefühl hatten, dass es besser werden könne, leitete ich leider - und ich hadere zum Teil immer noch damit - mit zwei gravierenden Fahrfehlern in den Rennen 3&4 eine schwarze Serie von vielen sechsten Plätzen ein. Im Detail heißt das in Rennen 3: auf einem relativ sicheren Platz 2 liegend ging es durch das Gate in die zweite Runde. Ich beurteilte in der Situation, den Innenraum für uns beanspruchen zu können und steuerte uns zwischen dem in Führung liegenden und der Tonne, wobei wir sowohl Gegner als auch Bahnmarke leicht berührten. Nicht nur der Protestierende und die Schiedsrichter, auch meine drei Freunde an Bord gaben mir danach unmissverständlich zu verstehen, dass ich sowas von daneben lag. Auch für den folgerichtigen Penalty benötigten wir verkehrsbedingt zwei Anläufe, sodass wir uns in kürzester Zeit auf dem 6.Platz wiederfanden. Dass wir uns bis zum Ziel noch auf den fünften verbessern konnten, ist nicht mal ein schwacher Trost - ich hatte meinem Team einen Bärendienst erwiesen.

Im darauffolgenden Rennen wollte ich einen Frühstart verhindern und fiel kurz vor dem Signal ab. Zu stark, um anschließend dem uns in Lee liegenden Boot genügend Raum geben zu können. Die blöde Folge: Frühstart UND Penalty! Im Glauben, den Frühstart mit dem Kringel gleich mit korrigiert zu haben fuhren wir die Wettfahrt zu Ende, auch wenn Flagge X nicht runter ging. Andere können ja auch noch drüber sein. Anschließend erklärte uns der Wettfahrtleiter jedoch, dass wir es hauchdünn eben nicht aufgelöst haben - OCS. Man kann es Pech nennen und/oder Unvermögen, knapp daneben bleibt eben auch vorbei.

Was folgte, waren eine Reihe schlechter Starts, kein zufriedenstellender Bootsspeed, missglückte Manöver und eine Kette an Kleinigkeiten, die uns (wiedermal) deutlich ans Ende der Tabelle beförderten. Ich brauche nicht erwähnen, dass sich Unmut breit machte. Als Team entschieden wir uns für einen Steuermannswechsel (in der Bundesliga darf man das - sogar während einer Wettfahrt). Carsten ging an die Pinne und ich übernahm die Position des Taktikers. Wir brauchten eine Veränderung, etwas frischen Wind. Die nächsten drei Rennen brachten ergebnistechnisch noch keine Verbesserung aber wir waren wieder dichter dran, spielten wieder etwas mit. Das letzte Tagesrennen am Sonntag konnten wir wenigsten mit einem fünften Platz abschließen, den wir auf dem letzten Downwind in einem harten Halsen-Duell gegen die Potsdamer verteidigten. 

Am Montag gab es nur noch drei Rennen, in denen wir zwar keinen sechsten Platz mehr einfuhren, mit den Rängen 5, 4, 5 aber auch keine Bäume ausgerissen haben. Somit sind wir nach der Hälfte der Saison von unserem Saisonziel, dem Klassenerhalt, deutlich weiter entfernt als wir es uns zu diesem Zeitpunkt erhofft haben. Die Liga ist ein hartes Brot, an dem wir uns derzeit etwas die Zähne ausbeißen. Aber wir bleiben dran und versuchen, die Nuss so schnell wie möglich zu knacken - auch wenn es dafür, zugegebenermaßen, nicht mehr viele Gelegenheiten gibt.

Wer es noch nicht gesehen hat, der erste Renntag der 2. Liga in Travemünde wurde übertragen und kann hier noch einmal in bewegten Bildern und kommentiert geschaut werden.

Alle Ergebnisse, Bilder und Infos findet ihr auch hier auf der Seite unter der Rubrik Segelbundesliga.

Godewind - Ahoi
Fabian