80 Jahre Pirat | 11.-13. Mai 2018

Jubiläumsregatta in Berlin

80 Jahre und kein bisschen leise

Ja der alte Knickspanter wird 80, und klar, das muß ausgiebig gefeiert werden.

Bereits die Jubiläumsveranstaltungen zu 50, 60, und 70 Jahre Pirat fanden bei BTB Berlin statt und auch für die 80 Jahre Veranstaltung haben uns die Segler von BTB wieder eingeladen und dabei ordentlich was auf die Beine gestellt.

Nachdem wir bis auf die 60 Jahre Party alle anderen mitgemacht haben war es mir auch diesmal ein besonderes Anliegen in Berlin dabei zu sein, immerhin sind es auch schon fast 40 Jahre in denen ich im Pirat über den See fahre.

In den 50-er und 60-er Jahren war der Pirat die am weitesten verbreitete Bootsklasse in Deutschland Ost und West und als ich Anfang der 70-er im Verein mit dem Segeln im Opti begann hatte auch unser Verein noch Fünf Piraten als Vereinsboote im Hafen liegen.Davon existiert nur noch die 977 in irgendeiner Scheune und seit Jahren wurde dieses schöne Holzboot nicht mehr auf der Müritz gesehen. Heute ist der weitaus größte Teil der Piraten in GFK gebaut, aber langlebig ist er auch in dieser Ausführung. Es existiert aber immer noch eine Vielzahl von gut erhaltenen und schön restaurierten Holz-Piraten und einige davon waren auch in Berlin mit am Start.

Die Regatta stand nun also an und mir offenbarte sich ein Problem. Mein Bruder Jörg der sonst mit mir gemeinsam im Boot sitzt war beruflich verhindert. Auf der Suche nach einem Ersatz hatte irgendwie keiner Zeit mit mir in Berlin zu segeln und ich sah mich schon als Zuschauer nach Berlin fahren. Glücklicherweise konnte ich dann meine Nichte Emma überreden ihren Segelerfahrungen im Pirat, die sie bereits mit ihrem Vater gesammelt hat, noch einige mit ihrem Onkel hinzuzufügen. Somit konnten wir uns also doch in das Feld der 65 Piraten einreihen und obwohl wir also weder als Team eingespielt waren, noch Emma, die ja im 420-er auch am Steuer sitzt, viel Erfahrung an der Vorschoot hat, gingen wir guten Mutes auf die Reise.

Es ist immer wieder toll zu erleben wie die Segler bei BTB trotz ihrer eigeschränkten Möglichkeiten an Land mit viel Einsatz und vielen Helfern für alle ein unvergessliches Event gestalten, sei es jetzt die Zuführung der Slipwagen beim aus dem Wasser nehmen oder das gemeinsame Frühstück oder die Betreuung bei den Abendveranstaltungen oder, oder… .

Dafür also herzlichen Dank Hanne an dich und alle deine Leute!

Kommen wir jetzt also zur Regatta. Gesegelt wird zu diesen Jubiläen immer auf dem Langen See oder evtl. auch dem Seddin See. Bei dem vorhergesagten leichten Wind also auch immer eine besondere Herausforderung. Nach etwas verhaltenem Start konnten wir dann in der ersten Wettfahrt noch bis auf Platz 9 segeln und waren damit dann auch sehr zufrieden. Mehr ging dann am ersten Tag nicht, der ohnehin nicht sehr kräftige Wind wurde immer weniger.

Am nächsten Tag dann ähnlich leichter Wind allerdings aus einer anderen Richtung und mit der Hoffnung auf Stabilisierung und besseren Segelbedingungen. Die erste Tageswettfahrt dann wieder auf dem Langen See mit Insel im Kurs und Wind von 0-2 Bft. Der Start gelingt sehr ordentlich und mit freiem Wind können wir uns in der Spitzengruppe festsetzen und Platz 4 bis ins Ziel halten. Jetzt hatten wir uns das Mittag aus der Feldküche bei TSG wahrlich verdient und da wir unsere Erwartungen bereits deutlich übertroffen hatten, konnte eigentlich nichts Schlimmes mehr passieren.

Gestärkt ging es dann im Schlepp auf den Seddin See. Hier konnte dann wegen der passenden Windbedingungen ein richtiger up and down Kurs gelegt werden und alle Piraten zeigten sich schon am Start richtig bissig. Das sollte dann beim Wiederholungsstart unter schwarzer Flagge auch gleich 10 Booten zum Verhängnis werden. Wir jedenfalls kamen gut und frei weg und konnten mit frischem Wind die Winddrehungen gut ausfahren. Nachdem dann Ines u. Harpo und Bernd u. Burkhard sich auf der linken Seite etwas verkalkulierten konnten wir als erstes Boot um die Tonne fahren. Wow, das war ja jetzt wohl die Krönung der Wettfahrten, und obwohl wir auf dem folgenden Vorwindkurs noch zwei Boote ziehen lassen mussten war Platz 3 im Ziel der absolute Wahnsinn. Wie das bei Regatten unter solchen Bedingungen dann immer so ist sind die Platzierungen der meisten Segler sehr unterschiedlich und auch hier waren außer Ines u. Harpo die immer vorne dabei waren, alle anderen auch mit höheren Platzierungen in der Serie und so konnte es kommen, dass wir mit unseren Plätzen insgesamt Zweiter wurden.

Alles in Allem eine außerordentlich gelungene Veranstaltung mit dem für uns bestmöglichen Ergebnis. Vielen Dank also noch einmal an Emma aber ich denke auch für sie war das ein tolles Erlebnis und vielleicht schaffen wir es dann doch noch einmal auch in unserem Verein Jugendliche für dieses alte -junggebliebene Boot zu interessieren.

Abschließend also noch einmal vielen Dank an den Veranstalter und auf ein Neues bei 90 Jahre Pirat!

 

Heino L.