OPTI Ü18 REGATTA 2017

DIE JUGEND HAT DAS SAGEN – DIE OPTI MASTERS FOLGEN

Anfang Oktober – und noch eine letzte hochkarätige Regatta...

liegt zum Saisonende vor mir. Starke Konkurrenz, heimisches Revier, ungewohntes Bootsfeeling: die Optimisten Masters Ü18 beim RSVM.
Schon bei der Anmeldung die erste Überraschung: mein Aufstieg in das Klassement der Mittelschweren. Ich, der ich in all den Jahren zuvor doch immer bei den Leichtgewichten gestartet bin? Mein zaghafter Einwand bei der unerbittlich agierenden Wettfahrtleitung wurde lediglich mit dem Verweis auf das Messergebnis der unbestechlichen Waage quittiert. Was blieb mir anderes, als die Wahrheit tapfer zu ertragen, das Wintertraining zu intensivieren, um im kommenden Jahr wieder bei den Leichtgewichten starten zu dürfen…

Die Wettfahrtleitung rekrutierte sich traditionell aus den jugendlichen Seglerinnen und Seglern des RSVM um Anne-Lene, Emma L. und Emma M., Marie, Maurice, Maarten und Karl, die an diesem Tag einen wirklich hervorragenden Job ablieferten und uns nach der Gruppeneinteilung (Leicht, Mittel, Schwer und Damenwertung) sofort zum Auslaufen Richtung Regattarevier in die Innenmüritz entließen.
Zweite Überraschung des Tages: Das Boot ist im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas geschrumpft und kippeliger geworden. Irgendwann muss doch mal Schluss sein, mit dem Hochrüsten der Schiffe…

Gleiche und wohl noch etwas leidvollere Erfahrung scheint auch Joe Wagner vor der 2. Tageswettfahrt gemacht zu haben, als er das Boot und sich selbst bei der Halse in der Vorstartphase gleich mal gewässert hat (Fotobeweis anbei), um sich die Entwicklung der Rumpfanhänge von Ruder und Schwert einmal genauer zu betrachten, um im selben Moment dann aber das ganze aufrichtende Moment eines Jumbos zu nutzen, den Opti wieder in seine Ausgangslage zu befördern und an der nächsten Wettfahrt regulär wieder teilzunehmen. Chapeau, Joe, gelernt ist eben gelernt!

Aber der Reihe nach: Angesetzt waren drei Wettfahrten. Linkskurs: Start–1–2–3-Ziel. Modus: Umsteiger, nach jeder Wettfahrt wurden die Boote im Losverfahren neu vergeben. Das Wetter passte: Sonnenschein und milde Temperaturen- ein schöner Herbsttag. Der Wind: etwas unstet, sehr streifig, dazu stark drehend, eben etwas für Könner, die nicht nur Anschlag Kirche fahren können…

Gleich in der ersten Tageswettfahrt ein enttäuschter Dirk Tast. Obwohl als erster durch´s Ziel gegangen, quittierte die Wettfahrtleitung sein Bemühen um die beste Ausgangsposition am Start mit einem Frühstart, den er nicht korrigierte und sich somit die erste Hausnummer einfuhr. Morgenluft witternd, für die ihm am Heck klebende Konkurrenz…
Gekämpft wurde in allen Klassen und Wettfahrten sportlich hart, aber fair.

Sehr souverän mit drei ersten Tagesplätzen war Valentina Tast unterwegs, die das Damenklassement klar für sich entschied, gefolgt von Maria Ludwig und Pia Steinweg.

Bei den Leichtgewichten – zu denen ich immer noch eine enge Verbundenheit verspüre- siegte Maximilian Mattern, zugleich Valentinas Freud, dem spätestens mit der Überreichung des Wanderpokals klar geworden sein sollte, dass er im kommenden Jahr wieder mit von der Partie sein wird und gut daran täte, es sich bis dahin mit Freundin und Familie Tast nicht zu verscherzen…
Platz zwei ersegelte sich Jörg Leja, der als Vereinstrainer aus naheliegenden Gründen ganz besonders unter Beobachtung der (jugendlichen) Wettfahrtleitung stand. Platz 3 erkämpfte Udo Krugmann, als angestammter Ixylon-Segler, der sich- bei nur einem Schwert mittschiffs im Boot- auf den Opti erst wieder einlassen musste, dann aber zusehends gut in Fahrt kam.

Bei den Mittelgewichten ersegelte sich Andreas Gryphan mit der konstantesten Serie den Wanderpokal und verwies mich als Neuzugang in dieser Gewichtsklasse sowie Dirk Tast auf die weiteren Podiumsplätze.

Bei den Schwergewichtigen hatte Ralf Radoschowski das Sagen und siegte hier vor Klaus Fischer und Joe Wagner, dem Stehaufmännchen des Tages (s.o.). Ein schöner Saisonausklang, auf den ich mich Jahr für Jahr mindestens ebenso wie auf das Opti-Segeln freue, ist das traditionelle Eisbeinessen im Regattahaus. Keine Kulinarik pur, aber ehrlich, gut und passend zum Hefeweizen. Wenn auch nicht ganz zielführend für meinen geplanten Klassenwechsel im kommenden Jahr, so hat´s mir und allen um mich herum doch sehr gemundet. Vielleicht sollte ich 2018 doch eher auf das schwergewichtigere Klassement hinarbeiten…

Jörg H.
Mittelgewicht