9. MÜRITZ MATCH-RACE + 3. M-V MEISTERSCHAFT

FAVORITEN SETZTEN SICH DURCH

Drei Tage Segelspektakel...

im und um den Warener Stadthafen. Was bei mäßigem Wetter für die Zuschauer begann- es war am Samstag und Sonntag regnerisch- endete schließlich bei Sonnenschein und schönstem Herbstwetter am Montag, dem Tag der Deutschen Einheit.

Geboten wurde den Schaulustigen einiges: Dank Copter-Drone und Live-Kamera an Bord eines der Regattaschiffe war es möglich, als Zuschauer das Wettfahrtgeschehen hautnah auf einer LED-Wall mit zu erleben, das zudem noch live kommentiert wurde.

Die 3. M-V Meisterschaft der Segelvereine

startete am Samstag. Zwölf Teams aus Mecklenburg- Vorpommern segelten in 12 Wettfahrten ihren Meister aus. Der Akademische Segel Verein Warnemünde (ASVW) sowie der Schweriner Yachtclub (SYC) wurden ihrer Favoritenrolle einmal mehr gerecht und belegten souverän die Plätze eins und zwei. Beide Teams segeln bereits seit Jahren in der 2. Segelbundesliga und sind auf den J70 Booten, wie sie im Bundesligaformat gesegelt werden und auch bei dieser M-V Meisterschaft der Segelvereine zum Einsatz kamen, daher ziemlich versiert. Das Team des Schweriner Yacht Clubs hat in diesem Jahr zudem den Aufstieg in die 1. Liga geschafft. Glückwunsch!
Am Projekt Aufstieg arbeiten die Drittplatzierten, der Yachtclub Wiek aus Greifswald (YCW) sowie unser Team des Röbeler Segler-Vereins als Viertplatzierte noch. Deshalb heißt es Daumendrücken am kommenden Wochenende, wenn es in Glücksburg um die entscheidenden Qualifikationsrennen für die 2. Segelbundesliga 2017 geht (wir berichteten). 

Im Wechsel kamen für den RSVM folgende VereinsseglerINNEN zum Einsatz: Michael Ludwig (Stm.), Maria Ludwig, Pia Steinweg, Timo & Fabian Pyka sowie Carsten Wernecke.
Alle Ergebnisse und Einzelplatzierungen findet Ihr unter http://www.mueritz-matchrace.de/

Müritz-Sparkassen Opti Cup

Bei den Jüngsten Seglern (Opti B) ging es am Samstag um den Müritz- Sparkassen Opti Cup. Nach sechs Wettfahrten setzten sich im Feld der 14 Seglerinnen und Segler Joris Leiskau vom Röbeler Segeler-Verein durch und konnte sich über den Hauptpreis, ein Jahresabo für ein ferngesteuertes Segelmodellboot der Klasse Morcze freuen. Platz 2 belegte Nelson Bajorat (Warener Seglerverein) vor Lorenz Hackbusch vom RSVM. Die weiteren Platzierten findet Ihr unter http://www.mueritz-matchrace.de/

Das 9. Müritz Match-Race

startete am Sonntagnachmittag mit leichter Verzögerung für die 14 gemeldeten Teams. Man beachte, dass allein 8(!) Crews vom Röbeler Segler-Verein kamen.
In zwei Gruppen sollten die Vorrundenbesten im sogenannten Round Robin Verfahren ermittelt werden, d.h. jeder gegen jeden der jeweiligen Gruppe, um die Vorrundensieger zu ermitteln. Bei zwei mal sieben Teams macht das also 42 Wettfahrten, bevor die Halbfinals und Finalläufe hätten gesegelt werden können. Das wäre schon unter günstigen Windbedingungen bei lediglich einem Kurs zeitlich kaum zu schaffen gewesen und löste sich mit dem Ausbleiben des Windes am Sonntagnachmittag dann gänzlich in Wohlgefallen auf. Das Ergebnis: Round Robin wurde nach jeweils 11 von 21 Rennen abgebrochen und die punktbesten Crews jeder Gruppe ermittelten den jeweiligen Gruppenfinalisten.
Und so ging es dann ins große Finale, in dem der Sieger nach dem Best-of-Three Modus ermittelt wurde. Im Finale standen sich hier zwei RSVM Teams gegenüber: der Vorjahressieger Ole Nietiedt mit seinen Vorleuten Fabian Pyka und Christian Richter gegen Michael Ludwig, Anwärter auf die Qualifikation für die 2. Segelbundesliga 2017, der mit Timo Pyka und Carsten Wernecke segelte. Am Ende hatten Michael und Crew die Nase bzw. den Gennakerbaum vorn und entschieden das Finale mit 2:0 klar für sich- nicht zuletzt wohl auch wegen der flüssigeren Manöver auf dem relativ kurzen Kurs. Glückwunsch den Gewinnern Michael, Timo und Carsten sowie den Vizemeistern und allen anderen Platzierten.

Mein Eindruck als Teilnehmer des 9. Match-Races: Es hat allen Aktiven wieder einmal richtig Spaß gemacht, sich einmal im Jahr in diesem Segelformat ausprobieren und gegeneinander messen zu können.
Für alle Zuschauer und „Kaikanten-Steher“ sind Kommentierung und Live-Übertragungen eine perfekte Gelegenheit, sich mit dem Segelsport näher bekannt zu machen. Und für diejenigen Segler, die die Rennen nur passiv am Beckenrand verfolgt haben, ist es dank der Technik nun noch einfacher, Taktik- und Manöverkritik zu üben und so manche Wegerechtsregel mit einem Kaltgetränk in der Hand zu kommentieren. Aber auch das gehört dazu und macht gerade den Reiz dieser Veranstaltung aus.

Wermutstropfen aus Sicht des Teilnehmers und Hinweis an den Veranstalter:
Ich bin mit meiner Crew an den drei Segeltagen exakt 3x für vielleicht 15min zum Matchen gekommen, den Rest der Zeit haben wir mit stehen an der Kaikante und zuschauen verbracht. Denkt doch mal über zwei Kurse nach, einer vor dem Hafen und einer innerhalb desselben. Regattaboote wären ausreichend vorhanden gewesen, es hätte lediglich eines weiteren Wettfahrleiters und eines zweiten Schiedsrichters bedurft und alle Teilnehmer wären in den Genuss von mindestens 6 Wettfahrten gekommen, garantiert!
Hinweis 2: Das Start-/ Zielboot gehört nicht querab sondern in Peilung zur Start-/Ziellinie! Das hätte man auch gleich von Beginn an so handhaben können und nicht erst im Laufe der Veranstaltung. Dadurch hätte sich so mancher Aufreger um Frühstarts erübrigt. Muss doch nicht sein, schon gar nicht am Tag der Deutschen Einheit ;-)

Jörg Hahn

PS:

Eine Empfehlung: der NDR-Beitrag vom 4.10., 18:00 Uhr im Nordmagazin zur Veranstaltung, anzusehen in der Mediathek