Sich einmal mit der Weltelite messen...

Openweek in Torbole

… so war zumindest der Grundgedanke,

als ich mich für die Teilnahme bei der diesjährigen OpenWeek der Europe-Klasse im italienischen Torbole am Gardasee entschied. Der Circolo Vela Torbole war vom 03. bis zum 07. Juli Ausrichter der OpenWeek, die traditionell die Vorregatta der darauf folgenden Weltmeisterschaft ist und für diese auch als letzte Qualifikationsmöglichkeit gilt. Daher war in diesem Jahr ein weltmeisterliches Feld von insgesamt 70 Herren und 34 Damen an den Start gegangen.

Nach 4 anspruchsvollen Regattatagen mit Windgeschwindigkeiten von 6 bis 24 Knoten und ebenso herausfordernden Wellenbedingungen, konnten insgesamt 8 Rennen gesegelt werden. In der Vergangenheit habe ich die Wasserstunden auf dem Gardasee immer sehr genossen und auch dieses Mal kam ich mit den doch sehr anspruchsvollen Wetterbedingungen gut zurecht. Starke Winde verlangten, vor allem durch die fast durchgehend gesetzte Flagge O, viel körperliches Arbeiten auf den Vorwindstrecken und zeigten schnell auf wie der eigene physische Status ist. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die eine oder andere Wasserstunde mehr dann doch gegen die internationale Konkurrenz sicher hilfreich gewesen wäre, ich jedoch mit mutigen Starts und Einzelplatzierungen in der ersten Hälfte durchaus mithalten konnte.

So ging die OpenWeek für mich mit einen 47. Gesamtplatz von 70 Startern zu ende. Da die Vielzahl der WM-Teilnehmer schon am Start war konnte ich somit meinen Wunsch im weltmeisterlichen Feld zu segeln nahezu nachkommen und war mit diesem Ergebnis dann tatsächlich gleichzeitig 5. bester Deutscher. Mit dieser Leistung schaffte ich es überdies, entsprechend des Qualifikationsmodus der internationalen Klassenvereinigung, in die erste Hälfte der noch nicht qualifizierten Teilnehmer zu segeln und konnte somit noch das hartumkämpfte Ticket für die Weltmeisterschaft ergattern.

Das war tatsächlich eine ungeahnte Überraschung, so dass ich leider aus beruflichen Gründen nicht noch eine Woche länger am Gardasee bleiben konnte und daher nicht bei der Weltmeisterschaft an den Start gehen konnte. Als kleiner Wehmutstropfen kamen aber bei der WM lediglich 15 weitere Starter dazu, was zum einen das hohe Niveau der OpenWeek verdeutlicht und zum anderen zeigt, dass die Europe-Klasse auch ohne olympischen Status immer noch zu den beliebtesten Einhandklassen der Welt gehört.

Für mich waren das sehr fordernde (körperlich und taktisch) aber auch wirklich sehr schöne Regattatage auf dem Gardasee, mit einem persönlichen Segelerfolg in Form der WM-Quali und der Erkenntnis, dass ich bei der nächsten Teilnahme an einer OpenWeek den Sommerurlaub dann vielleicht doch etwas ausgiebiger planen sollte ;) .

Goodewind –Ahoi,

Ralf – GER 59