Röbeler Segler-Verein e.V.

WILLKOMMEN BEI EINEM DER TRADITIONSREICHSTEN SEGELVEREINE DER MÜRITZ-REGION.

Regattabericht | 17.07.2025

Pirat IDM 2025

Vom 27. Mai bis 1. Juni 2025 ...

... fand in Schwerin die Internationale Deutsche Meisterschaft der Piratenklasse statt.

Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom SSV von 1894 Schwerin, der sich als hervorragender Gastgeber präsentierte. Mit dabei waren drei vollständige Teams des RSVM, die sich eine intensive Woche auf und neben dem Wasser lieferten. Mit viel Wind, viel Flaute, vielen Spielen und noch mehr Erinnerungen.

Dienstag, 27. Mai
Die Woche startete mit der Vermessung am Dienstag. Emma kam direkt aus Kiel, hatte das Boot bereits aus Röbel mitgebracht und war somit schon Dienstagmittag vor Ort. Ich selbst hatte noch Schule und bin am Dienstagnachmittag gemeinsam mit Jörg nach Schwerin gefahren, sodass ich pünktlich zum Abendbrot ankam. Das Boot war bereits komplett aufgebaut und durch die Vermessung gegangen. Am Abend fand die Mitgliederversammlung statt. Diese war auf jeden Fall mal anders als sonst, lebendig, mit vielen Diskussionen und guten Anregungen. Jedenfalls dauerte sie ziemlich lange und da hatten natürlich alle Hunger. Deshalb standen nach der Versammlung alle in einer langen Schlange an der Gulaschkanone an. Es gab deftigen Gulasch mit Brötchen (genau das Richtige nach dem langen Tag). Nach dem Essen begannen Emma und ich mit unserem Videoformat „Frage des Tages“, das ihr auf Instagram und bei der Piraten-KV anschauen könnt. Wir quatschten viel, weil wir uns alle lange nicht gesehen hatten. Dann hieß es Auto umräumen: Emma und ich schliefen im Caddy. Hinten war Liegefläche, vorne (also Fahrer- und Beifahrersitz plus Fußraum) war komplett fürs Gepäck reserviert. Alles wurde bis zur Decke gestapelt. Ordnung war essenziell -> sonst hätte man nichts mehr wiedergefunden.

Mittwoch, 28. Mai
Wir frühstückten bei Marius und Milena im Pavillon – danke nochmal, dass wir euren Sandwich-Maker benutzen durften! Unseren eigenen hatten wir zwar auch mit, aber eurer war schneller zur Hand. Wie jeden Tag machten wir uns ein Sandwich für unterwegs (als Proviant auf dem Wasser). Die Steuerleutebesprechung ging relativ fix, dann ging’s mit Adrenalin auf den Kurs, denn schon beim rausfahren zog ordentlicher Wind über den Schweriner See. Über den Tag sollte er wohl erstmal nicht abnehmen. Es waren zwei Wettfahrten geplant. Bevor es losging (exakt 8 min vor dem Start) schaute ich Emma an und sagte: „Ich bin noch nie in einem Piraten gekentert.“ Wir sicherten fast alles – die Betonung liegt auf fast. Das merkten wir erst beim Reinfahren zurück in den Hafen. Beim Start zog eine markante Wind- und Regenfront durch. Die Sicht war stark eingeschränkt (man sah zum Teil nur noch das Boot direkt neben sich), die Segel flatterten unkontrolliert und dann kenterten wir. Wir testeten unfreiwillig den Schweriner See. Das Aufrichten dauerte, da wir recht leicht sind. Zum Glück half uns ein Motorboot. Natürlich sicherten wir unseren Spibaum nicht, wir wollten ja auch eigentlich gar nicht kentern. Wer eins und eins zusammenzählen kann: Der war dann natürlich weg. Wir waren ziemlich durchgefroren und da wir noch ziemlich lange auf die nächste Wettfahrt hätten warten müssen, entschieden wir uns, reinzufahren. Vorteil: Warm duschen! Der Boiler war nämlich schnell leer und man hatte nur drei Minuten warmes Wasser pro Euro. Einige mussten später schon mit kaltem Wasser duschen. Abends gab’s wieder Essen, dann kam mein erster Kontakt mit Doppelkopf. Henny, Fypsiii und Emma erklärten mir geduldig die Regeln. Ich hatte eine ziemlich steile Lernkurve und viel Spaß dabei. Und natürlich: Wieder ein „Frage des Tages“-Video.

Donnerstag, 29. Mai
Geplant waren drei Wettfahrten ab 11 Uhr. Doch am Start hörte man anstatt flatternde Segel, Motorboote mit lauter Partymusik. Es war eben Vatertag. Zuerst Flaggensignal Startverschiebung mit lauten hallendem Tuuuuuut, danach Warten an Land. Wir wurden reingeschleppt, doch währenddessen konnte man auf dem See eine leichte, aber konstante Brise erkennen. Im Hafen füllten wir unsere Wasserflaschen auf und machten kurz Pause, dann ging es wieder raus. Zwei Up-and-Down-Wettfahrten wurden gesegelt. Der Wind drehte stark, man musste die Windstreifen lesen, aber für Emma und mich waren das die besten Bedingungen bisher. Abends drehten wir wieder unsere „Frage des Tages“, spielten Karten und waren trotzdem ziemlich kaputt.

Freitag, 30. Mai
Am Freitag stand viel auf dem Programm, außerdem waren vier Wettfahrten geplant. Die Windvorhersage versprach eine gute Brise, dass sah also machbar aus. Wie die ganze Woche frühstückten wir bei Milena und Marius im Pavillon (Vielen Dank!).Während des Frühstücks schauten Emma und ich uns an: „Heute kentern wir nicht.“ Und das haben wir auch geschafft. In den ersten beiden Wettfahrten verzichteten wir bewusst auf den Spi (zu viele Rennen, zu viel Risiko). Es war kalt, aber die vier Wettfahrten liefen konzentriert durch. Am Abend folgte dann das nächste Highlight der Meisterschaft: 35 Jahre Wiedervereinigung der Klassenvereinigung Ost und West. Drei Zeitzeugen – ehemalige Piratensegler – erzählten von früher: Von Baumwollsegeln, vom Transport mit der Reichsbahn und von ganz anderen Kursformaten. Zum Beispiel: Acht Tonnen im Kreis rund um ein Startschiff, je nachdem wie der Wind drehte wurde eine davon angesteuert. Das war super interessant und beeindruckend. Abends dann wieder Spieleabend: Doppelkopf und Tempel des Schreckens (ich war Wächter, wie immer). Ich wurde langsam richtig gut im Doppelkopf, brauchte zwar noch meinen Spicker, aber mit Trainer wie Henny, Fypsiii und Emma lief es immer besser.

Samstag, 31. Mai
Am Samstag war wieder 10 Uhr Start angesetzt. Wir fuhren raus, mit Ölzeug, in Erwartung von Nässe und Wind. Aber: Es war komplett windstill. Stattdessen wurden wir vom Schwitzen nass, nicht vom Schweriner See. Der Wind kam nur streifenweise und aus der komplett anderen Richtung als vorhergesagt. Wir warteten und warteten, spielten wieder Doppelkopf mit Fypsiii, Henny und mit deren, Zitat: „Yacht“ im Schlepp. Ich wurde immer sicherer, auch wenn der Spicker noch griffbereit lag. Der Wind kam nicht zurück, irgendwann wurde die Wettfahrt offiziell verschoben. Wir bauten noch nicht ganz ab, aber es war klar, dass die Meisterschaft bald beendet sein würde. Zuerst abbauen, duschen und schick machen, Siegerehrung, Championsbuffet und dann die Meisterfeier. Es wurde nochmal richtig schön: viele Gespräche, viel gelacht, viele neue Leute kennengelernt. Sonntag drehte sich dann alles um die Abreise. Eine Woche Schwerin, die sich eingebrannt hat: Kentern, kalte Duschen, Sandwiches, starke Brisen, absolute Flauten, Doppelkopf, Kartenspiele, Wiedersehensfreude, Windstreifen und Zeitzeugen. Wechselhafte Bedingungen, aber ein konstanter Teamgeist. Danke an alle, die das möglich gemacht haben.

Ein ganz besonderer Dank gilt den Fotografen, die mit ihren eindrucksvollen Bildern viele besondere Momente dieser Meisterschaft festgehalten haben. Ebenso ein riesiges Dankeschön an das supernette Hafen-Team, die Wettfahrtleitung für ihre Geduld und Organisation und natürlich an alle Piratensegler. Ohne euch wären Meisterschaften nicht das, was sie sind!

Nea S.


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