Gut gestartet

dann war der Wurm drin

Nach einer Saison...

entgegenfiebern, einer Trainingswoche mit zwei Ligabooten auf heimischem Revier und einer passablen Generalprobe bei der Landesmeisterschaft der Segelvereine MV (Platz 4 von 12) stand nun vom 07.-09. Oktober 2016 die Qualifikation für die 2. Segelbundesliga 2017 auf dem Programm.

So reisten Michi, Timo, Carsten und ich, unterstützt von Maria als Backup und Bernward als Glücksbringer, in den hohen Norden nach Glücksburg. Mit 55 weiteren Vereinen aus ganz Deutschland, darunter die sechs Absteiger der diesjährigen Zweitligasaison, kämpften wir nun um die sechs begehrten Aufstiegsplätze.

Für das komplette Wochenende waren hervorragende Bedingungen mit vier Windstärken vorausgesagt. Nach einer Trainingsstunde am Freitag Vormittag starteten wir nachmittags in den Wettkampf. Das primäre Ziel war es, nach sieben Flights unter den ersten 18 zu sein, um an den vier Final-Flights teilzunehmen. Unser Start in die Wettfahrtserie hätte nicht besser verlaufen können. Im ersten Rennen legten wir einen sehr guten Start hin und wir fuhren mit einem beruhigenden Vorsprung als erster durchs Ziel. Ein Sieg gelang uns trotz Frühstart auch im zweiten Flight, sodass wir Freitag sehr zufrieden vom Wasser kamen.

Am Samstag ging es zunächst erfolgreich weiter. Mit etwas mehr Spannung als am Vortag kamen wir im dritten Rennen innerhalb von einem Meter als erstes von drei Booten ins Ziel und hatten nach drei Wettfahrten eine verlustfreie Punktausbeute - bis Wettfahrt Nummer vier.
Bei einem relativ geglückten Start kam der Einzelrückruf, woraufhin ein Boot sofort korrigierte und wir der Meinung waren, damit sei der Rückruf aufgelöst. Doch Flagge X blieb stehen und damit begann bei uns das unsichere Gefühl, vielleicht auch über der Linie gewesen zu sein. Aufgrund des mittlerweile großen Abstands zur Linie und Konkurrenz direkt in Lee und Luv beschlossen wir, weiter zu fahren und kamen als zweiter ins Ziel. Doch beim Blick auf die Liste bewahrheitete sich unsere böse Vorahnung - OCS. Damit haben wir auf einen Schlag unsere Punktzahl verdoppelt, was uns mental natürlich einen kleinen Dämpfer verpasste.

Egal, aufgrund der guten Vorergebnisse waren wir trotzdem noch immer im Rennen und wir wollten uns davon nicht unterkriegen lassen. Doch in den verbleibenden zwei Tageswettfahrten gelangen uns, vorwiegend durch unglückliche Starts, lediglich zwei dritte Plätze, woraufhin wir uns am Ende des Tages nach sechs Vorrunden-Flights auf dem 18. Gesamtplatz wiederfanden. Für das letzte Vorrundenrennen am Sonntag brauchten wir also einen guten Platz, um die Finalteilnahme zu sichern.

Höchst motiviert und entschlossen, mit einem guten Start den Grundstein für eine gute Wettfahrt zu legen, fuhren wir Sonntag zum ersten Tagesrennen raus. Der Start verlief ganz in Lee wie geplant. Doch so richtig bekamen wir keine Geschwindigkeit ins Boot und wir erreichten - immer noch in Schlagdistanz - als dritter das Luvfass. Dann das Malheure, wovon wir uns ergebnistechnisch am Ende nicht mehr erholen sollten: Die Jury pfiff uns energisch mit der roten Flagge in der Hand an - Tonnenberührung. Erschwerend kam hinzu, dass der Genacker bereits gesetzt war. Da solch ein Penalty sofort korrigiert werden muss (in unserem Fall also Genacker wieder bergen, kringeln und Genacker wieder setzen), gingen wir als sechster auf die zweite Kreuz. Am Ende war es der vierte Platz und damit begann das Bangen um den Einzug ins Finale. Mit wenig Hoffnung und ständigem Blick auf das Geschehen der restlichen 9 Rennen des letzten Vorlaufs verzeichneten wir schlussendlich, dass uns ein viertel Punkt zum Finale fehlte, und wir als 21. die Qualifikation beenden mussten.

Zusammenfassend blieben wir am Ende zweifelsohne hinter den Erwartungen zurück und der Stachel wird auch noch ein paar Tage sitzen. Nichtsdestotrotz resümieren wir auch, dass sich die Trainingsmaßnahmen, was Manöver & Bootshandling angeht, definitiv gelohnt haben, und wir weiter versuchen wollen, bald eine Rolle im Format der Segelbundesliga zu spielen.

Unter folgendem Link findet ihr alle Ergebnisse und wirklich tolle Bilder der Qualifikation:

http://segelbundesliga.de/2-bundesliga-gluecksburg/

An dieser Stelle sei bemerkt, dass sich vier der sechs Absteiger in der 2. Segelbundesliga halten konnten. Die Liga-Neulinge sind die Sportler vom Joersfelder Segel-Club und die Segelvereinigung Geltung-Mole e.V. Glückwunsch zu dieser Leistung. 
Unsere Freunde vom Yachtclub Wieck e.V. aus Greifswald erwischten ebenfalls ein für ihre Verhältnisse schwaches Wochenende und belegten am Ende Platz 28.

Abschließend möchte ich mich bei allen Mitwirkenden des gesamten Ligateams 2016 für euren Einsatz und eurer Engagement bedanken! Auch den Vereinsverantwortlichen sei herzlichst für die enorme Unterstützung bzgl. Trainingsmaßnahmen und Wettkampfteilnahmen gedankt. Nicht vergessen möchte ich den Nachwuchs, der uns in der Juniorenliga vertreten hat!

Goodewind

Fabian